Deshalb hast du Alpträume,
wenn du mit dem Kiffen aufhörst

Der Grund für deine Alpträume!

Du wachst schweißgebadet auf. Mist! Was war das denn? Ist es nur ein Traum gewesen? Oder passiert das gerade wirklich? Ein unangenehmes Gefühl sitzt tief in deiner Magengrube und obwohl du versuchst dich zu entspannen, geht das Gefühl und die Erinnerung an deinen Traum einfach nicht weg.

Hast du dieses Phänomen selbst schon erlebt oder passiert dir das momentan öfter? Die meisten Menschen, die gerade mit dem Kiffen aufgehört haben, durchleben diese Situation am Anfang des Cannabis-Entzuges sehr häufig. Weshalb das passiert, erfahrt ihr jetzt. 

1. Warum habe ich Alpträume, wenn ich mit dem Kiffen aufhöre?

Durch den Cannabis-Konsum wird unter anderem die sogenannte REM-Schlafphase unterdrückt, in welcher der Mensch normalerweise am meisten träumt und damit auch Erlebnisse verarbeitet. Wenn du jetzt also das Kiffen sein lässt, findet diese Schlafphase wieder statt. Da du diese Phase jedoch lange unterdrückt hast, müssen dein Körper und dein Geist einiges nachholen.

Die Träume, die du nun hast, sind zum einen wesentlich intensiver und realistischer als früher und zum anderen leider häufig Alpträume. Dieses Phänomen nennt man „Rebound-Effekt“. Dass man zu Alpträumen neigt, liegt sowohl an den Erlebnissen, die du noch nicht verarbeiten konntest, als auch an dem erhöhten Stressniveau, das der Entzug mit sich bringt.

2. Was ist die REM-Schlafphase?

Der Mensch durchlebt pro Nacht mehrere Schlafzyklen. Ein Zyklus dauert etwa 90 Minuten und besteht aus mehreren Phasen (Einschlafphase, Leichtschlafphase, Übergang zum Tiefschlaf, Tiefschlafphase und REM-Schlafphase).

Die REM-Schlafphase unterscheidet sich stark von den anderen Phasen, da sie wesentlich „aktiver“ abläuft. Die Gehirnaktivität nimmt zu. Deshalb kommt es auch zu Augenbewegungen unter dem geschlossenen Augenlid, die dem REM-Schlaf seinen Namen gaben (rapid eye movement).

In dieser Phase verarbeitest du normalerweise Erlebnisse, also sowohl emotionale Sinneseindrücke als auch Informationen. Zudem antizipierst du vieles im REM-Schlaf. Das bedeutet, du machst dir über die Zukunft und anstehende Entscheidungen Gedanken.

Manche Entscheidung triffst du tatsächlich bereits im Schlaf. Zudem bereitet sich dein Körper in dieser Phase auf das Aufwachen vor. An seine Träume erinnerst du dich nur, wenn du während des REM-Schlafes wach wirst. Folgt eine weitere Schlafphase, erinnerst du dich nicht an deine Träume.

Schlafphasen ohne Kiffen

3. Der REM-Schlaf bei Dauerkiffern

Wenn du dauerhaft kiffst, wird der REM-Schlaf unterdrückt. Vielleicht ist dir sogar schon aufgefallen, dass du in der Zeit, in der du kiffst, gar nicht mehr träumst. Wie bereits erwähnt, hat diese Schlafphase die wichtige Funktion, Sinneseindrücke und Informationen zu verarbeiten und sich über zukünftige Handlungen Gedanken zu machen.

Man könnte also sagen, dass diese Phase für Ordnung sorgt und in deinem Gehirn aufräumt, damit sich nichts anhäuft und du dich sogar auf zukünftige Situationen vorbereiten kannst.

Wenn du aber diese Phase durch das Kiffen unterdrückst, ist dein Gehirn durcheinander. Am Folgetag bist du unorganisierter, verwirrter und hast Benommenheitsgefühle. Auch das Treffen von Entscheidungen fällt dir dann schwerer.

4. Wann träume ich wieder normal?

Die Alpträume beginnen meist am Anfang des Entzugs, also in der Entgiftungsphase und gehen bis zur zweiten Phase, der Bewältigungsphase. Diese Phase endet an Tag 21. Das bedeutet, dass die (Alp)Träume höchstens drei Wochen anhalten sollten. Zu Beginn des Entzuges sind die Träume oftmals Hyperrealistisch und extrem intensiv.

Du brauchst dann nach dem Aufwachen oftmals eine Weile, um zu erkennen, was die Realität ist und was nur ein Traum war. Wie erwähnt, muss dein Geist sehr vieles nachholen und aufarbeiten, was zu Beginn wirklich heftig sein kann. Im Laufe der zweiten Phase sollten sich deine Träume jedoch nach und nach normalisieren.

Das bedeutet, dass deine Träume ausgeglichener werden und sowohl positiv als auch negativ sind. Wenn dein Körper wieder ein Gleichgewicht hergestellt hat und merkt, dass sich deine Schlafphasen normalisieren, lassen die intensiven Träume nach, bis sich dein Schlaf gänzlich normalisiert hat.

Wie erwähnt erinnert man sich meist gar nicht an die Träume, die man während des REM-Schlafes hatte. Das geschieht dann nur noch selten, wenn du einen normalen Schlaf hast. An dieser Stelle ist jedoch anzumerken, dass wir hier den „Regelfall“ beschreiben. Selten kommt vor, dass Menschen länger als drei Wochen benötigen, um wieder normal zu schlafen und zu träumen. Und wie bei allen Entzugs-Phänomenen gibt es auch hier ein paar Glückspilze, die sofort wieder normal schlafen können.

Träumen nach dem Cannabis-Entzug

5. Fazit zu den Alpträumen während des Cannabis-Entzugs

Der REM-Schlaf ist eine von vielen wichtigen Körperfunktionen, die durch das Kiffen unterdrückt werden. Leider kann man nicht einfach mit dem Kiffen aufhören und alles ist wieder normal. Körper und Geist benötigen immer eine gewisse Zeit, um sich wieder zu regulieren. Auch der REM-Schlaf muss sich allmählich wieder einstellen.

Auf dem Weg dahin werden viele emotionale Sinneseindrücke und Informationen aufgearbeitet und verarbeitet, die sich auf die Dauer angestaut haben. Zusätzlich neigt man zu Alpträumen, wenn man gestresst ist. Natürlich ist ein Cannabis-Entzug mit seinen vielen Begleiterscheinungen sehr stressig, weshalb es zu vielen intensiven und realistischen Träumen und Alpträumen kommen kann.

Wichtig ist, dass du dir immer vor Augen führst, dass das alles normal ist und sehr bald ein Ende haben wird! Für alles, was lohnenswert ist, muss man eben kämpfen. Teile gerne in den Kommentaren deine Erfahrungen zu den Alpträumen während des Entzugs und wie du damit umgegangen bist!

Über den Autor

Alex

Hi, ich bin Alex und bin seit 2014 im AZK-Team. Gekifft habe ich ab meinem 15. Lebensjahr, bis ich 28 geworden bin. Jetzt will ich dir helfen, damit aufzuhören. Über Kommentare freue ich mich immer!

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2 Comments

  1. Frag mal nicht,
    Monate lang keine Träume gehabt, seit einer Woche nicht Grünes mehr gehabt, und die Träume kamen wieder und was für ein ******* ich mir da zusammen Träume, was hinten und vorne absolut keinen Sinn macht (ein Einäugiges Opossum das versucht mir in die Füße zu beißen, dabei wohne ich nicht mal in einem Land wo es diese Tiere gibt), da hat man direkt Angst einzuschlafen, weil man weiß das Freddy K. wieder kommt, nur bin ich in einem Zwiespalt gefangen, ich bin Bi-Polar mit einem großen Anteil ADHD, das Kiffen hilft mir meine Gedanken zu sortieren, ich habe schon zig Medikamenten durch, nichts schlägt dauerhaft an, nur das Cannabis wirkt, das lässt mich und meine Doktoren mit vielen Fragezeichen zurück.

    1. Hallo Addi,
      bin selber adhs’ler, habe es an meine Kinder vererbt. Habe mit 30 angefangen, es mit kiffen in Griff zu kriegen, hat 30 Jahre geklappt. Aber!!! Es unterdrückt auch alle positiven Eigenschaften, die adhs mit sich bringt. Ich kriege mein Chaos im Kopf mit Listen geordnet, arbeite diese ab. Je nach verplantheit müssen diese Listen detailliert sein, mal grob mal fein. ADHS wird zwar als Krankheit gesehen, aber eigentlich ist das eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Persönlichkeitsstruktur. Du bist derjenige, der über dich bestimmt. Ich habe seit 2 Monaten nach Jahrzehnte langem Konsum teilweise 8-10 Dinger pro Abend abrupt aufgehört. Ok, die Entzugserscheinungen haben mich erwischt, ich dachte eher an corona, hab hier dazu gelernt. Ich kann nur empfehlen, zu überlegen, was dir deine klare Persönlichkeit wert ist. Vielleicht schaffst du das. Day grössere Problem ist die bipolare Störung, aber auch da, Verlass dich nicht auf eine ärztliche Meinung.

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