Starte deinen Cannabis-Entzug ohne Angst!
Eine drastische Veränderung im Leben beginnt damit, aus der eigenen Komfortzone auszubrechen und ins Handeln zu kommen. Warum ist es aber so schwer den ersten Schritt zu machen und warum haben die meisten Angst vor dem Cannabis-Entzug? Genau das erkläre ich dir in diesem Beitrag und zeige dir zudem, wie du die Angst mit 3 Methoden endlich besiegen kannst.
Der erste und wichtigste Schritt ist es herausfinden, warum du eigentlich so große Angst vor dem Cannabis-Entzug hast. Der zweite Schritt ist, die richtige Methode für dich zu wählen, um mit deiner persönlichen Angst umzugehen! Zur Auswahl steht: Akzeptieren, konfrontieren oder neu interpretieren!
Bevor du lernen kannst, mit der Angst umzugehen, musst du sie erst einmal verstehen. Ursprünglich hat die Angst zum Überleben der Menschen beigetragen, indem sie die „Fight or Flight“ (Kampf oder Flucht) -Reaktion ausgelöst hat.
Das klassische Beispiel dafür ist, dass der Mensch einem Löwen begegnet und die besagte Reaktion dazu führt, dass der Mensch entweder die Energie aufbringt zu flüchten, oder die Energie für den Kampf mit dem Löwen verwendet.
Da wir in der heutigen Zeit eher selten einem Löwen begegnen und uns zwischen Kampf oder Flucht entscheiden müssen, kann man den „Fight or Flight“ Modus allgemeiner beschreiben.
So kann man heutzutage vor beängstigenden Dingen flüchten, indem man sich davon abwendet oder sie leider häufig auch verdrängt. Anders als in dem Löwenbeispiel ist das Problem damit jedoch nicht verschwunden, sondern bleibt bestehen oder verschlimmert sich sogar.
Wenn man gegen Beängstigendes kämpft, geht man jedoch dagegen vor und im Idealfall kann man damit das Problem vorerst lösen. Der beste Weg ist jedoch, sich durch die Ängste nicht zum Flüchten oder zum Kämpfen verleiten zu lassen, sondern seine Ängste zu überwinden und Angstsituationen in Zukunft zu verhindern.
Grundsätzlich ist ein Entzug ein großer Schritt, egal um welche Abhängigkeit es sich handelt. Die Angst ist, neben den körperlichen Entzugserscheinungen, jedoch das größte Hindernis für Süchtige, um endlich mit dem Kiffen aufzuhören. Wichtig zu verstehen ist, dass die Angst vor einem Cannabis-Entzug individuell ist und viele Gründe haben kann.
Süchtige haben z.B. häufig Angst vor dem Ungewissen und wie Ihr Leben dann eigentlich aussehen wird. Es stellen sich Fragen wie: Was mache ich jetzt abends eigentlich oder was fange ich mit meiner ganzen Freizeit an, wenn das ständige betäuben wegfällt?
Andere wiederum haben Angst davor, sich ihren angestauten Problemen zu stellen. Cannabis führt nämlich häufig dazu, dass sich die Süchtigen in eine andere Welt flüchten, in welcher ihnen ihre Probleme keine Sorgen mehr bereiten. Das Problem daran ist jedoch, dass diese Probleme nicht weg sind, sondern sie nur durch den Konsum verdrängt wurden.
Dieser Umstand führt dazu, dass man sich um Clean zu werden seinen Problemen stellen muss, was wiederum Ängste auslösen kann. Diese Angstfaktoren muss sich ein Süchtiger jedoch erst einmal bewusst machen! Häufig werden diese Ängste leider bewusst oder unbewusst versteckt. Cannabis-Abhängige flüchten sich aufgrund ihrer Ängste dann gerne in Ausreden wie „Ich möchte mit dem Kiffen ganz einfach deshalb nicht aufhören, weil es mir mit Cannabis viel besser geht als ohne!“ oder „Ich kiffe, weil ich so viel entspannter durchs Leben gehe.“
Egal welchem Problem oder welcher Angst du mit dem Cannabis aus dem Weg gehst, du solltest dich diesem/ dieser so bald wie möglich stellen, um ein freies Leben zu führen. Denn die beliebteste Ausrede, dass es dir mit Cannabis besser geht ist pure Einbildung. Das sagen nur Langzeitkiffer, die nie wirklich clean waren und den Entzug nicht verstanden haben. Du wirst dich nämlich erstmal schlecht fühlen, bevor es dir besser geht und das dauert durchschnittlich 7 Wochen. Diejenigen, die sowas sagen, haben meistens nur ein paar Tage durchgehalten.
Wichtig, um die Angst zu verstehen und lösen zu können ist zu erkennen, dass die Angst meist lediglich ein Produkt unserer Gedanken ist. Angst ist etwas, das wir in Erwartung einer unangenehmen Situation erschaffen.
Sie hilft uns jedoch nicht wirklich weiter. Sie macht uns nur ängstlich, übervorsichtig und paranoid. Eine persönliche Angst zu verstehen, ist der Schlüssel, um die Angst zu beseitigen.
Natürlich gibt es nicht ein spezielles Patentrezept, wie du deine Angst loswirst! Jeder hat seine eigenen Ängste. Zudem sind Ängste unterschiedlich tief in einem Menschen verwurzelt.
Für manch einen reicht das Hintergrundwissen über Angst und das Verstehen der eigenen Angst bereits aus, um sich von ihr zu lösen. Das ist jedoch eher selten der Fall. Deshalb werden im Folgenden drei Möglichkeiten vorgestellt, wie du deine Ängste loswirst.
Prüfe bei jeder Methode, ob sie zu dir und deiner Angst passt und entscheide dich am Ende für die Methode, die dir am treffendsten und am besten umsetzbar erscheint. Es ist sogar möglich und teilweise nötig, dass du die Ansätze in Kombination miteinander anwendest.
Nahezu jeder Mensch hat vor irgendetwas Angst und das ist ganz normal und in Ordnung. Leider leben wir in einer Gesellschaft, in der man von Kindesbeinen an Sätze zu hören bekommt wie „nur kleine Kinder haben Angst vor dem Zahnarzt“ oder „Indianer kennen keinen Schmerz“ oder man wird wegen irgendeiner Sorge direkt als Angsthase bezeichnet.
Das alles setzt sich in den Menschen fest und sie versuchen immer stärker ihre Ängste einfach zu verdrängen. Bedauerlicherweise führt dies meist dazu, dass du entweder noch stärkere Angst hast, du Störungen entwickelst oder an Selbstwert verlierst.
Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass du gut zu dir selbst bist, deine Ängste ernst nimmst und achtsam damit umgehst. Wenn du Ängste zulässt und sie nicht verdrängst, kann es bereits sein, dass sie sich lösen. Besonders, wenn du ihnen zuvor auf den Grund gegangen bist, wie oben beschrieben.
„Angst liegt nie in den Dingen selbst, sondern darin, wie man sie betrachtet.“
Anthony de Mello Tweet
Um sich seiner Ängste anzunehmen und sie auf diesem Wege loslassen zu können, hilft es besonders, wenn man Achtsamkeit-Meditationen durchführt. Es gibt sowohl auf YouTube als auch auf Spotify und anderen Kanälen zahllose Achtsamkeitsmeditation und Achtsamkeitsübungen, die sich mit dem Lösen von Angst beschäftigen.
Besonders vor und während einem Entzug können diese geleiteten Meditationen dabei helfen, die körperlichen Beschwerden zu lindern und Ängste zu reduzieren oder vielleicht sogar gänzlich zu lösen. Sie helfen dabei, sich auf das Wesentliche zu besinnen und sich selbst zu reflektieren. Deine Angst zu erkennen und zu akzeptieren ist auch ein wichtiges Element bei der nächsten Methode, in welcher du deine Ängste durch Konfrontation überwinden kannst.
Sich mit seinen Ängsten zu konfrontieren, das hat nahezu jeder schon einmal als Ratschlag bekommen. Allerdings setzt es kaum einer um. Die Konfrontation mit den persönlichen Ängsten ist jedoch nicht nur eine laienhafte Idee zur Angstüberwindung, sondern wird auch in der Verhaltenstherapie eingesetzt und nennt sich „Expositionstherapie“. Das Spektrum von Ängsten, bei denen diese Therapie angewendet werden kann, ist dabei ausgesprochen breit.
Auch im Falle des Cannabis-Entzugs kann dir diese Methode helfen. Natürlich ist dieser Hinweis immer „leichter gesagt, als getan“, jedoch haben sich viele Menschen angewöhnt, sich vor ihren Ängsten zu verkriechen, anstatt sich ihnen zu stellen und sie zu überwinden. Auf diesem Wege kannst du lernen, deine Ängste in den Griff zu bekommen und Situationen in Zukunft mit Neugier oder Offenheit zu begegnen. Angst hat leider in unserer Zeit oftmals keinen richtigen Nutzen, sondern hindert die Menschen nur daran, ihr Leben richtig in die Hand zu nehmen.
Genauso ist es auch bei dem Entzug. Aus welchem Grund auch immer du eine Angst aufgebaut hast, du solltest den Entzug „einfach“ beginnen! Meistens bestätigen sich die Ängste und Szenarien gar nicht, die du dir ausgemalt hast. Natürlich ist ein Entzug nie ein Zuckerschlecken. Es wird unangenehm und anstrengend sein und du wirst dich vielleicht noch weiteren Ängsten stellen müssen. Eins ist allerdings sicher; es wird sich für dich lohnen! Nicht nur, weil du endlich mit dem Kiffen aufhören kannst, sondern auch, weil du als Mensch daran wächst, wenn du dich deinen Ängsten endlich stellst.
Häufig ist der Grund, weshalb du besonders große Angst vor etwas hast, dass du es dir ganz einfach viel schlimmer ausmalst, als es in Wirklichkeit ist.
Das bedeutet, dass du zum Beispiel eine katastrophisierende Vorstellung von einer bestimmten Situation hast. Oftmals ist diese Angst, wie oben erwähnt, lediglich durch unsere Gedanken entstanden. Dann hat die eigentliche Situation nichts mehr mit den angsteinflößenden Vorstellungen zu tun, die du davor hattest.
Vereinfacht kann man sagen, es gibt eine Situation, die du bewertest, wodurch Gefühle wie Angst entstehen. Wenn du dieses Muster jedoch ins Positive verkehrst, kannst du deine Ängste reduzieren oder loswerden.
Wie auch bei den beiden anderen Techniken zur Angstbekämpfung ist es wichtig, dass du dir darüber im Klaren bist, wovor und weshalb du Angst hast. Ein Beispiel findest du in der folgenden Infografik!
Stelle dir so deine individuelle Auflistung zusammen! Den positiven Teil solltest du dir immer wieder anschauen und verinnerlichen! Denn so trainierst du deine Gedanken und verinnerlichst die positiven Glaubenssätze. Genau so sind schließlich auch deine negativen Gedanken einst entstanden.
Die Angst vor etwas sollte dich niemals daran hindern, dein Leben nach deinen Wünschen zu gestalten! Wie du in diesem Beitrag feststellen kannst, musst du auch mit deiner Angst nicht ewig leben. Es gibt Wege, wie du sie überwinden kannst, auch wenn du dafür manchmal etwas Ausdauer und Geduld brauchst.
Angst hat evolutionsbiologisch zwar ihre Berechtigung, hindert uns jedoch häufig daran, unsere Ziele zu erreichen. Wenn du verstanden hast, woher deine persönliche Angst stammt, kannst du eine oder mehrere der erörterten Strategien nutzen, um sie zu besiegen.
Ob zu dir am besten passt, die Angst durch Konfrontation, Akzeptanz oder eine veränderte Interpretation zu überwinden, solltest du nach deinen individuellen Bedürfnissen entscheiden. Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem Weg in die Unabhängigkeit! Welche Ängste hindern dich, mit dem Kiffen aufzuhören? Lass es uns in den Kommentaren wissen!
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Über die Autorin
Hi, ich bin Anna und gehöre seit 2021 zum AZK-Team. Ich habe selber 8 Jahre täglich gekifft und hoffe, dass ich dir mit meinen Erfahrungen weiterhelfen kann. Ich freu mich auf deinen Kommentar zum Beitrag!
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2 Comments
Ich habe Angst, dass ich mich verändere, das die einzig ‘coole’ Sache an mir plötzlich weg ist
Vor depressiven Schüben die ich bekomme wenn ich mal 1 Tag nicht kiffe..
Hey Nana, wir schreiben gerade genau zu diesem Thema einen neuen Beitrag! Der wird dir alle Zweifel ausräumen und dich motivieren, den Absprung zu schaffen. Er müsste morgen fertig sein! Am besten unserer Facebookseite abonnieren und dann wirst du sofort benachrichtigt, wenn wir ihn veröffentlichen. Wir hatten alle diese Angst, also lass dich nicht unterkriegen. Du schaffst das!
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